Reusing und Refurbishing von Hardware
Während in den 1990er Jahren ein Computer durchschnittlich noch sieben Jahre in Gebrauch war, liegt die derzeitige Nutzung nur noch bei durchschnittlich zwei Jahren. Ältere Hardware kann die Anforderungen von neuer Hardware oft genauso erfüllen, sodass ohne Qualitätseinschränkungen auf gebrauchte Hardware zurückgegriffen werden kann. Für die Wiederverwendung von gebrauchten IT-Geräten, dem sogenannten Reusing, existieren bereits gute Rahmenbedingungen sowie technische Spezifikationen. Da die gebrauchten IT-Geräte insbesondere aus gewerblicher Herkunft stammen, handelt es sich hierbei um professionelle und leistungsstarke Hardware.
Wenn keine Aufbereitung der Altgeräte mehr möglich ist, werden diese fachgerecht entsorgt. Insgesamt sind an der Reparatur und Aufbereitung in 85% der Fälle lokal ansässige Kleinunternehmen beteiligt (ReUsed Computer e.V.). Aber auch Onlinehändler sind im Re-Marketing national oder sogar international tätig und bieten ihren Kunden oftmals auch eine Garantie auf die gebrauchten IT-Geräte an.
Die Vorteile von Reusing sind vielfältig. Zum einen lassen sich Investitionen für Neuanschaffungen verringern, die Anhäufung von Elektronikabfall zumindest zeitlich aufschieben und es müssen weder erneut Ressourcen wie Erze und andere Rohstoffe noch Energie für die Herstellung neuer IT-Produkte aufgewendet werden. In Anbetracht der Rohstoffknappheit, der sozialen und ökologischen Bedingungen für die Gewinnung der Rohstoffe sowie die ökologischen, sozialen und ökonomischen Aufwendungen zur Herstellung der Hardware und anschließenden Entsorgung, die wiederum ökologische, soziale und ökonomische Risiken birgt, ist die Wiederverwendung von IT-Geräten ein essentieller Aspekt für eine nachhaltige IT-Infrastruktur.
Insbesondere den Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen werden gebrauchte und professionell aufbereitete IT-Systeme gerecht. Die Hardware ist in Unternehmen vielfach überdimensioniert und die Potenziale werden nicht genutzt.